Sonntag, 12. Mai 2013

Soziale Medien an der Universtät - eine Zwischenbilanz

Am Löwengebäude in Halle
Es gibt ein wunderschönes Album der amerikanischen Sängerin Joan Mitchell mit dem Titel: „Hits and Misses“. Hier fasst Mitchell in einem Doppelalbum ihre größten Erfolgen (Hits), aber auch ihre  großen Misserfolge (Misses) zusammen. Eigentlich hätte ich auch diesen Blogbeitrag so bezeichnen können, denn ich möchte einmal versuchen die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Medien – nach meinen jetzigen Kenntnissen – aufzuzeigen. Dies hatte ich schon einmal versucht, aber jetzt liegen mehr Einblicke vor. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Grund sich einmal intensiver mit den verschiedenen sozialen Medien und ihren Möglichkeiten zu beschäftigen. Als Betreiber der Webseiten habe ich teilweise detaillierte Informationen – sie werden sich wundern - über die Zugriffszahlen und diese wollte ich gerne einmal veröffentlichen, um etwas Transparenz zu schaffen. Vielleicht lässt sich hier ja etwas lernen. Ich kann, bei Nachfrage, gerne in der Vorlesung einmal zeigen welch detaillierte Informationen hier erhaben werden. Das ist durchaus spannend.  


Hits:

Fangen wir mit den Zugriffszahlen an:
  • Facebook der Professur: 299 „Likes“ mit erreichten Freunde pro Woche (was auch immer das heißen mag) von bis zu 1500
  • Facebook des Institutes: 190 „Likes“ mit max. 500 wöchentlichen Zugriffen.
  • Twitter: 145 Follower
  • Scoop.it: nur eine Handvoll „Follower“ aber in den letzten Monaten 8300 Zugriffe auf Beiträge. Hier ist erwähnenswert, dass der Scoop.it in verschiedene Kanäle geteilt ist und in den letzten Wochen besonders die „Stellenanzeigen“ extrem stark wahrgenommen werden.
  • Dieser Blog hatte in den letzten Monaten insgesamt knapp 5000 Zugriffe.


Sind dies nun adäquate Wege der Kommunikation, oder ist es eine gigantische Zeitverschwendung, die uns alle von den wichtigen Dingen des Lebens abhält, wie z.B. Musik von Juni Mitchell hören?

Das muss natürlich vor der Zielsetzung der ganzen Übung bewertet werden und hier lohnt auch ein Blick in einzelnen Dienste und sogar Einzelmeldungen. Meine eigentliche Zielvorstellung ist es, aktuelle Information aus den Agrarwissenschaften zu den Studierenden und auch zu einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln (Früher habe ich dies übrigens durch Artikel in den DLG-Mitteilungen und dann dem Wissenschaftsteil der FAZ gemacht mein damaliges Kürzel: olc. Die Idee ist also älter als die sozialen Medien). 

Info-Material auf der agra
Aber zurück: Wenn ich auf die „Likes“ und „Follower“ schaue, dann ist die Vermittlung an Studierende einigermaßen erfolgreich gelungen.  Dies zumindest zeigen die demographischen Zahlen bei Facebook und diesem Blog, denn die Hauptzugriffe kommen aus Halle und Leipzig mit abnehmender Tendenz aus der Umgebung. Bei Twitter und Scoop liegen mir solche Informationen nicht vor. Umgekehrt ist das zweite Ziel – Informationen an eine interessierte Öffentlichkeit – wohl deutlich schwieriger erreichbar. Hier war ich ursprünglich optimistischer. Alternativ könnte man auch mit bezahlten Meldungen oder Werbung arbeiten, aber das ist eine andere Geschichte.

Das ganze Bild leidlich optimistische Bild relativiert sich aber deutlich, wenn die Verbreitung einzelner Meldungen betrachtet wird. Hier sind bei Facebook eindeutig die Mitteilungen mit eher weichen Themen im Vordergrund. Einige Beispiele aus den letzten Wochen:




Auch bei diesem Blog ist eine ähnliche Tendenz. Die meisten Zugriffe waren bei dem Beitrag zum Bild der Landwirtschaft mit lustigen Videos und blöden Bildern in der Richtung:



Beiträge zu wissenschaftlichen Artikeln, eventuell auch noch in englischer Sprache (grusel), werden dagegen weniger wahrgenommen. Eine Mittelstellung nehmen Verweise auf deutschsprachige Beiträge zu Landwirtschaft, Ernährung oder Wissenschaft aus den allgemeinen Medien (Spiegel-online usw) ein. Hier müsste noch einmal differenziert werden. Die Seiten aus Deutschland sind natürlich wenig überraschend und man merkt sehr schnell, wie sich Meldungen hier von einer Seite zur nächsten verbreiten - gilt übrigens auch für die Angebote aus dem Agrarbereich – hier wird viel abgeschrieben. Eigentlich ist dies nur durch Kommentare interessant.  Besser sind schon die Wissenschaftsseiten der großen englischen oder amerikanischen Zeitungen, oder Meldung aus dem Agrarbereich aus dem Ausland. Diese Mitteilungen stoßen aber auch eher auf ein mäßiges Interesse (weil auf Englisch, grusel, s.o.). Aber ernsthaft, zum einen kann dies nun an meiner Themenauswahl liegen, zum anderen ist vielleicht auch die Aufarbeitung schwieriger.


Schauen wir auf die „Misses“:


  • Google+: sicherlich schlecht gepflegt und etwas vernachlässigt, aber bislang nur 30 „Likes“ und irgendwie auch wenig Dynamik. Das ist etwas bedauerlich, weil Google+ beispielsweise bei der Präsentation von Bildern wesentlich schöner gestaltet ist als Facebook, abwarten und beobachten. 
  • Pintest: Sehr neu und bringt nur Bilder und wenige Informationen, ob dies mehr „Traffic“ zu den anderen Seiten bringt, abwarten und beobachten. 
  • YouTube: Ein Experiment und hier kenne ich die Zahlen noch nicht. Sicherlich eine spannende Geschichte; abwarten und beobachten. 


Was bleibt nun für die Zukunft:
Ich brauche einmal mehr Feedback und zwar in alle Richtungen. Kritik wäre dabei sehr hilfreich. Dies kann natürlich auch über Facebook & Co passieren, aber ich verstehe, dass man / frau mit Klarnamen hier eher vorsichtig ist. Ich bin das ja umgekehrt auch und kommentiere bei SPON oder topagrar keine Beiträge, obwohl manchmal die Finger jucken. In der Sprache des Marketing wäre nun wohl ein "content management" angesagt, aber ich bin doch kein Brauseverkäufer. Ach ja vielleicht zuletzt: Die Möglichkeit bei Facebook auch Mitteilungen von „Freunden“ direkt zu posten musste ich sehr schnell wieder abschalten, nachdem eine Nazigruppe anfing hier Werbung für rechtradikale Veranstaltungen und Musik zu machen. Daher diese Einschränkungen. Dies fällt also als Vorschlag für eine Verbesserung aus. 

OC

PS für die Sprache in diesem Blogbeitrag muss ich mich entschuldigen. Aber hier sind Anglizismen kaum vermeidbar – in diesem Sinne – sorry.